Eröffnung der 5G-Forschungsinfrastruktur

Am 08.02.2024 fand die feierliche Eröffnung der 5G-Forschungsinfrastruktur durch die Technische Universität Chemnitz und die Deutsche Bahn AG am Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungsstandort Annaberg-Buchholz (Smart Rail Connectivity Campus) statt.

Zu diesem Anlass konnten im Campusgebäude am Unteren Bahnhof hochrangige Gäste aus Politik, Bildung und Wirtschaft begrüßet werden, darunter der Bundesminister für Digitales und Verkehr der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Volker Wissing, der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, und die Vorständin für Digitalisierung und Technik der Deutschen Bahn AG, Dr. Daniela Gerd tom Markotten.

Bild: Annett Flämig/Stadt Annaberg-Buchholz

Nach den Grußworten durch die Vertreterinnen und Vertreter der TU Chemnitz, des BMDV, des Freistaates Sachsen, der Stadt Annaberg-Buchholz und der DB AG folgte die Vorstellung der 5G-Forschungsinfrastruktur entlang der Strecke der Erzgebirgsbahn und derer Besonderheiten bzw. Alleinstellungsmerkmale. Hierzu zählen neben den technologischen Eigenschaften und den topografisch anspruchsvollen Rahmenbedingungen u. a. auch das vorhandene SRCC-Netzwerk mit einer breiten Expertise aus den Bereichen der Wissenschaft und Wirtschaft.

Als Highlight der Veranstaltung wurde mit einem symbolischen Buzzer-Druck die 5G-Infrastruktur in Betrieb genommen.

Bild: Annett Flämig/Stadt Annaberg-Buchholz

Im Zuge eines kurzen Rundgangs konnten einerseits Einblicke in aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Gesamtvorhabens SRCC, wie die WIR!-Projekte „Rear View Camera for Cargo Trains“, „Nachhaltigkeit der Mobilität“ und „User-Experience Autonomes Shuttle“, gewonnen werden.

Anderseits wurden auch die regionalen, innovativen Aktivitäten von Vodafone und Rail Power Systems präsentiert.

Bild: Hans Günther/SRCC

Nach dem Rundgang bestand die Möglichkeit, bei einer Sonderfahrt der DB RegioNetz Verkehrs GmbH Erzgebirgsbahn nach Scheibenberg teilzunehmen.

Während der Zugfahrt wurden, die Forschungs- und Testmöglichkeiten sowie ein erster übergreifender Anwendungsfall für 5G im Schienenverkehr erläutert. Hierbei kamen u. a. Prof. Klaus Mößner, Inhaber der Professur für Nachrichtentechnik an der TU Chemnitz, und Dr. Richard Fritzsche, Digitale Schiene Deutschland, zu Wort.

Den Abschluss bildete eine kurze Besichtigung des ehemaligen Güterbahnhofs in Scheibenberg, welcher nun ein Medienversorger für den zukünftigen Bahnfunk der DB ist.

Bils: Hans Günther/SRCC

Die Eröffnung der 5G-Infrastrutkur ist ein großer Meilenstein für die Entwicklung einer einmaligen Forschungsinfrastruktur im Erzgebirge.

Hiermit wird eine zukunftsweisende Forschung im Bereich des intelligenten Schienenverskehr ermöglicht.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Die Digitalisierung des Verkehrssystems ist eine Mammutaufgabe, der wir uns mit innovativen Ideen widmen. Auf dem Digitalen Testfeld Bahn hier im Erzgebirge werden Innovationen entwickelt, die wichtige Grundlagen für die Automatisierung und Digitalisierung im Eisenbahnbereich schaffen. Der Mobilfunkstandard 5G ist künftig ein Muss sowohl für den Bahnbetrieb selbst und auch für die Fahrgäste, die hochwertigen Mobilfunk und eine durchgehend stabile, leistungsfähige Internetverbindung im Zug erwarten.“

(Auszug aus der Pressemitteilung vom 08.02.2024 der Deutschen Bahn AG und der Technischen Universität Chemnitz)

Bilder: Annett Flämig/Stadt Annaberg-Buchholz und Hans Günther/ SRCC

Vodafone baut Campus-Netz für Teststrecke im Erzgebirge

Züge aus der Ferne steuern: TU Chemnitz & Vodafone arbeiten bei Forschungskooperation an 5G-Kommunikation & Automatisierung im Bahnverkehr

Die Erforschung des Einsatzes von 5G-Technik im Zugverkehr nimmt Fahrt auf: Vodafone stattet  im Auftrag der Technischen Universität Chemnitz das gesamte Testfeld im Erzgebirge mit modernster und komplett eigenständiger 5G-Technik aus. Bis 2022 bringt Vodafone das schnellste Mobilfunk-Netz Europas auf den Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) und die 25 Kilometer lange Teststrecke der Erzgebirgsbahn zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg. Die TU Chemnitz erforscht hier die Kommunikation, Automatisierung und Digitalisierung im Bahnverkehr der Zukunft. „Um Züge aus der Ferne zu steuern, braucht es neben hohen Bandbreiten vor allem den Datenaustausch in Echtzeit. Mit 5G-Standalone bringen wir das modernste Netz zu den modernsten Zügen. Mobilfunk reagiert dann so schnell wie das menschliche Nervensystem. Mit unserem Echtzeit-Netz kann die Eisenbahn aus der Ferne gesteuert werden“, so Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter.

Campus-Netz für Konfiguration von Alltagssituationen

Ein Teil der 5G-Infrastruktur wird als eigenständiges 5G Campus-Netz gebaut, damit die Forscherinnen und Forscher sowie Expertinnen und Experten das Netz für Forschungszwecke beliebig konfigurieren können. So lassen sich im Testfeld unterschiedlichste Alltagssituationen simulieren, ohne dass Nutzerinnen und Nutzer im öffentlichen Mobilfunk-Netz beeinträchtigt werden. Um das 5G Campus-Netz auf dem Smart Rail Connectivity Campus gemeinsam mit den Partnern optimal zu nutzen, startet Vodafone eine strategische Forschungskooperation mit der TU Chemnitz.

5G-Netz für die Forschungspartner auf der Teststrecke

„Wir freuen uns außerordentlich über die Forschungsinfrastruktur, die hier entstehen und unseren Forschern einzigartige Forschungspotenziale eröffnen wird. Großer Dank gilt allen beteiligten Partnern, aber auch dem Fördermittelgeber BMVI und dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, der sich vielfach nachdrücklich für den SRCC eingesetzt hat“, so Prof. Dr. Uwe Götze, Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TU Chemnitz.

Züge aus der Ferne steuern

Gemeinsam wollen die Partner den Schienenverkehr nachhaltig automatisieren und digitalisieren. Damit knüpfen sie an eine Weltpremiere an: Im September 2019 brachte Vodafone erstmalig 5G-Technik auf die Gleise. Für Forschungszwecke aktivierte Vodafone im erzgebirgischen Schlettau vorübergehend eine erste 5G-Station an der Teststrecke der Erzgebirgsbahn. Auf Initiative des Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) steuerte der Digitalisierungskonzern so gemeinsam mit Thales einen Zug aus der Ferne.

Vermeidung von Unfällen und weniger Energie-Verbrauch

Mit dem 5G Campus-Netz wächst nun entlang der Eisenbahnstrecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg auch der Smart Rail Connectivity Campus. Hier sollen Technologien entwickelt und getestet werden, um Züge sicher und effizient aus der Ferne zu steuern. Dadurch sollen künftig mehr Züge auf einem Streckenabschnitt fahren können. Das erhöht die Pünktlichkeit und reduziert den Energie-Verbrauch. Zudem soll erforscht werden, wie Echtzeit-Mobilfunk und das Internet der Dinge helfen können, unbeschrankte Bahnübergänge oder schwer einsehbare Streckabschnitte zu überwachen, um so künftig im Alltag Unfälle zu vermeiden.

5G ist wichtige Säule im Digitalisierungsprozess

„Wir freuen uns riesig über die neuen Möglichkeiten für das Forschungsnetzwerk, vor allem, wenn man bedenkt, dass Konnektivität eine wesentliche Säule im Digitalisierungsprozess darstellt“, so Sören Claus, Geschäftsführer der Smart Rail Connectivity Campus gGmbH.

5G-Vorteile auch für Besucher im öffentlichen Netz

Zeitgleich verstärkt Vodafone auch das öffentliche 5G-Netz entlang der 25 Kilometer langen Zugstrecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg, sodass auch private Nutzer mit ihren Smartphones von höheren Bandbreiten und von niedrigen Reaktionszeiten profitieren. Damit wird beispielsweise der Download von hochauflösenden Videos oder großen Musik-Playlists noch schneller.

(Quelle: Pressemitteilung der Vodafone GmbH)

Top Story! Deutsche Welle berichtet über den SRCC

SAXONY: WHERE SMART RAIL CONNECTIONS ARE NOT JUST A DREAM

People usually associate the future of automated driving with cars and maybe trucks and buses. But as Hardy Graupner reports from Annaberg in Germany, the technology is also making inroads into railroad traffic.

When Sören Claus talks about the project he heads as chief technical officer from his modest office in Annaberg-Buchholz, his eyes start to shine. To outsiders, his Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) may sound a tad too technical — to Claus it’s nothing less than the stuff that rail traffic’s digital future in Europe is made of.

It doesn’t happen very often that the Saxon town of Annaberg in the Erzgebirge mountains close to the German-Czech border gets the attention of people dealing with next-generation mobility issues. But for a couple of years, it’s no doubt been piquing the interest of researchers and businesspeople alike, at least ever since Europe’s first fully digital rail switch tower was inaugurated there on a stormy night in January 2018.

This signal box is an integral part of the SRCC project pursued jointly by German rail operator Deutsche Bahn, the town of Annaberg-Buchholz and the Chemnitz University of Technology. The rail campus has already attracted well over 150 partners from the science and business communities, above all small- and medium-sized enterprises.

Perfect test track

What’s brought them here is a unique railroad test track where they can work on digital control and safety systems for rail traffic, environmentally friendly train propulsion technologies, artificial intelligence (AI) and the use of the fifth-generation mobile data transmission standard (5G).

SRCC technical chief Claus says the first 5G radio mast along the test track between Annaberg and Schwarzenberg went up in 2019. It saw the town mark a world first as Vodafone employees navigated a driverless engine from French conglomerate Thales via 5G data transmission on a small stretch of the test track. Every bit of the controlling process happened in real time — the engine’s acceleration, braking maneuvers and nonstop visual track control.

A lot more 5G radio masts are to be set up shortly.

“I estimate that about 30 of these are required for the whole 24-kilometer (15-mile) route, which is turning into Europe’s largest 5G research network,” Claus tells DW. “The 5G transmission standard is necessary for real-time monitoring of train traffic and safe digital control systems, which will eventually also be used for high-speed ICE trains.”

Where science and business meet up

Professor Uwe Götze is vice president of the Chemnitz University of Technology. He says it didn’t take much persuading to win over his university as the rail campus’ major research partner.

“It was clear to us that the test track is a universal selling point, together with the digital switch tower. We were also aware of the research that people on the ground had done very early together with Siemens and Deutsche Bahn,” Götze tells DW. “At our university, we focus on resource-efficient production, smart systems and the interface between humans and technology, so the SRCC is a perfect match for us.”

The testing ground is expected to help speed up Deutsche Bahn’s railroad digitization drive and do away with a problem inherited from the past. Parts of the rail network work with incompatible signaling technologies, which is also a remnant from when the country was divided. Establishing a common digital standard everywhere would enhance the network’s reliability and overcome current maintenance problems.

“Such a test track with the infrastructure already in place and that yet to be added to it is pretty unique in Europe, not to mention the number of renowned business and research partners of the campus,” Götze points out. “The project has a big potential as it aspires to advance AI, sensor technology, communications technology and materials testing, to name but a few fields. The range of technology fields to deal with is enormous.”

What works here will work everywhere

Deutsche Bahn board member Ronald Pofalla has been pinning high hopes on the Smart Rail Connectivity Campus. “What’s being tested in the Erzgebirge mountains right now is the blueprint for rail traffic’s future across Germany,” he said in a statement released in January this year.

And German Transport Minister Andreas Scheuer, whose ministry has provided funding for the project, is convinced that the mountainous and winding test track flanked by dense forests is ideal for experiments. “It’s the perfect place to test modern rail and mobile communications technologies,” the minister said in a press release in January.

But why is it such a big challenge to develop technologies for automated railroad traffic when routes are predefined by the rails anyway? SRCC technical chief Sören Claus explains:

“We already have automated driving on railroad tracks: Take the subway in Nuremberg or Paris. But there we’re talking about closed systems where the tracks — apart from the small stretches at the stations — are not accessible for everyone,” Claus says.

“Out in the open, the digital control systems have to closely monitor the surroundings along the routes, including railroad crossings, and they have to reliably detect any potential obstacles such as fallen trees or children on the tracks. The systems also have to differentiate between what are real obstacles such as fallen trees and children on the tracks and, say, fog and shadows.”

Not that much different from the challenges of autonomous driving on roads then, it appears. Uwe Götze points out that his university will have a research and training unit of its own in Annaberg soon, saying it’s important to accompany developments where they happen:

“We’ve learned during the pandemic that a lot of things can actually be done from home, but there are also things where your presence on the ground is required and desirable,” Götze argues. “Just think of equipping the new train lab and carrying out measurements on the test track. And let’s not forget the exchange of views with partners on the ground,” he adds.

Long-term project

Indeed, research on the ground in Annaberg is meant to help improve the way railroad traffic will be controlled in the future as technology that’s partly over a 100 years old gets replaced. But that’s a gradual process, Claus insists:

“You can only do this step by step. Otherwise we would have to close down the whole national rail network for eight years or so and build everything from scratch, but that’s no option of course. All in all, though, making rail routes fully digital is nothing short of a technological revolution.”

Quelle: https://www.dw.com/en/saxony-where-smart-rail-connections-are-not-just-a-dream/a-56741084