Zweites Vernetzungstreffen innovativer Mobilitätsprojekte

Zweites Vernetzungstreffen innovativer Mobilitätsprojekte

Am 09. Juli 2021 fand auf gemeinsame Initiative des WIR!-Bündnisses Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) und von Smart City Zwönitz das zweite Netzwerktreffen innovativer Mobilitätsvorhaben im Erzgebirgskreis und in Mittelsachsen statt. Neben den vier regionalen Mobilitätsprojekten, welche sich bereits am 11. Dezember 2020 austauschten, vergrößerte sich die Runde um zwei weitere Pro­jekte („Shuttle im Quartier“ und „SteigtUM“) sowie um einen Vertreter der Wirtschaftsförderung Erzgebirge.

In dem fast vierstündigen Präsenztreffen wurden die Projektansätze der neu hinzugekommenen Vorhaben vorgestellt und diskutiert sowie anschließend die aktuellen Arbeitsstände und Herausforderungen der Projekte „Stollberg bewegt“ (vormals „Stollberg macht mobil“), „ERZMobil“, „Mobility4All“ und „Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum“ präsentiert.

Das Vernetzungstreffen dient neben dem Erfahrungsaustausch auch dem Identifizieren von Schnittmengen und Abgrenzungsbereichen, um darauf aufbauend die Basis für ein gemeinsames Vor­gehen bei der Weiterentwicklung der derzeitigen Mobilitätskonzepte zu schaffen und Synergien zu nutzen. Das gemeinschaftliche Ziel und folglich das Ziel jedes einzelnen Vorhabens ist die Verbesserung der regionalen Mobilität.

Grafik: Marco Rehme/OpenStreetMap

Anhand der laufenden Projekte in den Regionen Südwest- und Mittelsachsen wird deutlich, dass sich die Landkarte inno­vativer Mobilitätsprojekte stetig verdichtet und hier ein Keim für intelligente Mobilitätslösungen jenseits der gängigen Konzepte für Großstädte heranwächst. Die Mobilitätsprojekt-Landkarte umfasst die am Ver­netzungstreffen beteiligten, nachfolgend skizzierten Vorhaben, welche im überwiegend ländlich geprägten Raum um Chemnitz herum – sowohl an Bahnachsen angebun­den als auch zwischen diesen befindlich – angesiedelt sind.

Mobility 4All
Nördlich von Chemnitz verläuft eine Bahnachse durch die Stadt Mittweida, wo das Projekt „Mobility4All – Mobilität weiterdenken in Mittweida“ verortet ist. Der regionale Fokus liegt hierbei auf der Hochschulstadt und deren Umland. Das Vorhaben ist in das WIR!-Vorhaben „Blockchain-Schaufensterregion Mittweida“ eingeordnet (blockchain.hs-mittweida.de). Die Hochschule Mittweida forscht mit dem Projekt an einer zukunftsfähigen Mobilität für den ländlichen Raum.  Es wird insbesondere die emissionsfreie Mobilität im Bereich der Sharing-Economy auf Basis der Blockchain-Technologie erforscht und getestet. Dabei nimmt die Region Mittweida die Rolle eines Reallabors für neue multimodale Mobilitätskonzepte ein. Der lang­fristige Fokus wird auf die automatisierte und bedarfsgerechte Bereitstellung von gemeinsam genutzten Mobilitätsträgern (z.B. (e-)Autos, (e-)Fahrräder (e-)Roller) für Privatpersonen und Unternehmen gelegt. Die Blockchain-Technologie soll einen signifikanten Mehrwert gegenüber den bisher am Markt verfügbaren Mobilitätsplattformen bieten.

SteigtUM
An einer weiteren Bahnstrecke befindlich ist die Universitätsstadt Freiberg, in welcher das Projekt „SteigtUM“ angesiedelt ist. Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und verfolgt das Ziel, ein umweltfreundliches urbanes Mobilitätskonzept auf Basis von elektrisch betriebenen Mikromobilen für Kleinstädte zu entwickeln. Das Projekt, mit einer Laufzeit von 12/2019 bis 05/2023, erarbeitet ein Mobilitätssystem, das neben den alltagstauglichen elektrischen Kleinfahrzeugen aus einer autonomen Verleih- und Ladeinfrastruktur und einer universellen Nutzungsschnittstelle besteht. Damit soll einem möglichst brei­ten Kreis an Menschen eine kostengünstige, leicht verfügbare und emissionsfreie Alternative zum PKW angeboten werden. Das System kann sowohl privat als auch gewerblich genutzt werden. Im Anschluss an die nutzerzentrierte Entwicklung wird das Gesamtsystem in einem mehrstufigen Reallabor in der Stadt Freiberg hinsichtlich Funktionalität, Flexibilität, Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit erprobt.

Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum
Das vom SRCC (smart-rail.cc) initiierte Projekt „Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum“ wird vom BMBF im Rahmen der WIR-Initiative gefördert und läuft bereits seit Anfang 2020. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Entwicklung eines smarten, multimodalen und vernetzten Mobilitätskonzeptes für einen Mobilitätsraum in der Region Chemnitz-Erzgebirge unter Berücksichtigung und zur Bewältigung be­stehender angebotsseitiger, nachfrageseitiger, rechtlicher und technologischer Barrieren.

Nach der Identifikation entsprechender Barrieren werden nun Lösungsansätze zu deren Überwindung erarbeitet sowie projektbegleitend die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit der alternativen Kon­zepte untersucht und bewertet. Da der ländliche Raum durch eine geringe Erschließungsqualität des ÖPNV charakterisiert ist – insbesondere zwischen den Hauptverkehrsachsen – wurde der Betrachtungsfokus auf zwei konkretere Mobilitätsräume gelegt:

  • die Gemeinde Gelenau, mit einer für den Erzgebirgsraum typischen, langgezogenen Ortsform, und deren innerörtlichen Erschließung sowie
  • die Flächenkommune Marienberg und die Anbindung der umliegenden Zentren und Umlandkommunen.

Neben dem Projekt „Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum“ nehmen auch das Gesamtvorhaben SRCC mit seiner Teststrecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg sowie das „Nachhaltige Elektromobilitätskonzept für Annaberg-Buchholz (NEMAB)“ auf die regionalen Mobilitätsthemen Einfluss.

Shuttle im Quartier (ShiQ)
Wie auch die Gemeinde Gelenau befindet sich Ehrenfriedersdorf zwischen zwei Bahnachsen und steht den Herausforderungen der innerörtlichen Feinerschließung aber auch dem demografischen Wandel gegen­über.  SHIQ erleichtert die Wege für die Bewohner von Ehrenfriedersdorf, die nicht durch den ÖPNV abgedeckt sind. Ein E-Shuttle im und um das Quartier der Wohnungsgenossenschaft „Glück auf“ Ehrenfriedersdorf eG verbindet soziale Assistenzdienstleistungen mit On-Demand-Mobilität. Von Haustür zu Haustür bis zum Supermarkt, Arzt, Rathaus oder Apotheke sollen die Bewohner gefahren werden. Ein Kümmerer an Bord begleitet hilfebedürftige Menschen von der Wohnung in das Shuttle. Der Bewegungsradius von Einwohnern mit eingeschränkter Mobilität wird erhöht, der Individualverkehr für Kurzstrecken wird reduziert und die Lebensqualität im Ort steigt. Neben dem Effekt des stärkeren Teilhabens am gesellschaftlichen Leben für Senioren, hilft es dem Einzelhandel und Dienstleistern vor Ort. In der Folge brauchen Menschen, vor allem an der Grenze der Fahrtüchtigkeit, kein eigenes Auto mehr. Positive Effekte sind die Entlastung von Angehörigen und Pflegepersonal, positive Umwelteffekte und die Einsparung von Parkflächen. Für einen Ort im ländlichen Raum wie Ehrenfriedersdorf bewirkt dieses „SHIQ“-Shuttleangebot steigende (Wohnraum-)Attraktivität und mehr Möglichkeiten, damit die Einwohner länger selbstbestimmt in ihren Wohnungen leben und dennoch am gesellschaftlichen Leben mit Einkaufen, Kultur und Begegnungen teilhaben können. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Zeitraum vom 01.09.2020 – 31.08.2023 gefördert.

ERZmobil
In vielen erzgebirgischen Kleinstädten stellt es eine Herausforderung dar, die Ortsteile an den ÖPNV und an die Innenstadt anzubinden. Aus der Bergstadt Zwönitz wurde der aktuelle Stand des Projekts „ERZmobil“ vorgestellt, welches dieser Problematik begegnet. Realisiert wird das Projekt im Zuge des Gesamtvorhabens „Smart Zwönitz“ (smart-zwoenitz.de). Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines On-Demand-Systems für die Stadt Zwönitz und perspektivisch für das ganze Erzgebirge. Ziel ist dabei, den Zugang zum bestehenden ÖPNV durch einen digital gemanagten Rufbus (wieder-)herzustellen. Dabei werden neben den technischen Maßnahmen, wie der Entwicklung einer App, auch die finanziellen und organisatorischen Hintergründe berücksichtigt. Bei­spielsweise wird ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt, das auch über den Förderzeitraum hinaus funktionieren soll. Das Projekt hat in den letzten Wochen die erste Hürde der Beauftragung von Entwicklungsleistungen genommen und wird nun bis Dezember eine erste App entwickeln. Besonders am Herzen liegt dem Projektteam dabei, dass neben der neu entstehenden Verkehrsleistungen auch innovative Technologien in der Region entwickelt werden.

Stollberg bewegt
Auch die Nachbarstadt Stollberg ist unmittelbar an die Bahnachse nach Chemnitz angebunden. Den­noch stellt auch hier die Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt und den ÖPNV eine Problematik dar. Das Vorhaben verfolgt mit dem Betrieb eines Gemeindebusses das Ziel, Mobilität vom motorisierten Indi­vidualverkehr auf umweltfreundliche Verkehrsträger zu übertragen. Hauptzielgruppe sind dabei Menschen unter 18 Jahren und über 75 Jahren. Dies spricht vor allem Menschen an, die selbst nicht (mehr) in Lage sind, ein eigenes Auto zu führen und/oder aktiv die Dienste des ÖPNV mit dessen Haltestellenstruktur in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig werden durch Sammelfahrten von Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Vereins-, Ausflugs- und Transportfahrten Eltern entlastet.

Im Vernetzungsteil der Veranstaltung diskutierten die Vertreter und Vertreterinnen der Projekte über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Projektansätze sowie die Herausforderungen einer bedarfsge­rechten, nachhaltigen und auch intermodalen Mobilität. Einigkeit bestand vor allem darin, dass der gemeinsame Erfahrungsaustausch mit Blick auf die projektspezifischen Herausforderungen und auch Lösungsansätze sowohl sehr ertragreich als auch notwendig ist. Eine Fortführung des Vernetzungs­formates in einem halbjährlichen Turnus wurde gewünscht. Für den Januar 2022 wird das nächste Treffen angesetzt. Das Netzwerk ist für weitere Projekte sowie interessierte Kommunen offen, die Mitarbeit ist ausdrücklich erwünscht.

Ansprechpartner für Interessierte:

  • Dr. Steve Rother: E-Mail steve.rother@wirtschaft.tu-chemnitz.de (Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum)
  • Dr. Martin Benedict: E-Mail m.benedict@zwoenitz.de (Smart Zwönitz)
  • Patrick Roßner: E-Mail P.Rossner@stollberg-erzgebirge.de (Stollberg bewegt)
  • René Härtel: E-Mail rene.haertel@hs-mittweida.de (Mobility 4All)
  • Konrad Uebel: E-Mail konrad.uebel@freiberg-institut.de (ShiQ)
  • Prof. Dr.-Ing. Jana Kertscher: E-Mail Jana.Kertzscher@et.tu-freiberg.de (SteigtUM)


(Autorin: Julia Döring)

Exklusive Einladung: Digital Rail Convention 2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

unsere Gesellschaft steht am Anfang des Digitalisierungszeitalters und damit ein weiteres Mal vor großen gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Veränderungen. Seit wir weltweit damit begonnen haben, in Industrien oder industriellen Zusammenhängen zu denken, ist der Motor dafür der technologische Fortschritt. Das Ausmaß dieser Veränderungen, die auch Umbrüche mit sich bringen, kann heute niemand allein überblicken. Deshalb haben diese Entwicklungen der Digitalisierung eine gemeinsame DNA: Die Vernetzung, ohne die kein technologischer Fortschritt und keine Digitalisierung gelingen kann. Dies gilt auch für die Digitalisierung im Querschnittsforschungsfeld Mobilität, das durch Interdisziplinarität und Komplexität geprägt ist.
Die Digital Rail Convention vom 07. September bis 10. September 2021 in Annaberg-Buchholz und entlang der Teststrecke der Erzgebirgsbahn ermöglicht Ihnen die Vernetzung im Bereich Digitalisierte Mobilität. In einzigartiger Weise spannt sich hier der Bogen von der Forschung und Lehre zu Entwicklungen und praktischen Anwendungen von Innovationen bis hin zur Begeisterung der Menschen in der Region für innovative Bahntechnologien. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Es erwarten Sie abwechslungsreiche Tage mit dem Fokus auf die Digitalisierung der Bahn mit regem Austausch über Ideen und Anwendungen.
Bringen Sie sich bei einem der bis zu 14 Workstreams mit Ihren Ideen ein und entwickeln Sie mit internationalen Fachexperten in kleinen Teams neue Forschungsprojekte oder markt¬taugliche Ideen. Tauschen Sie sich mit Akteuren und Ausstellern aus. Schauen Sie Forschen¬den über die Schulter und sehen Sie digitale Anwendungen im Bahnsystem in Aktion.
Kommen Sie in unsere schöne Region, die sich mit vielen Innovationen auf dem Weg befindet. Seien Sie dabei, wenn Ideen geboren und Entwicklungen in Kongressatmosphäre auf den Weg gebracht werden.

Lutz Mehlhorn
DB Erzgebirgsbahn

Prof. Dr. Andreas Polze                                   Rolf Schmidt
Hasso Plattner Institut                                   Stadt Annaberg-Buchholz

Dr. Bernd Elsweiler                                         Ingo Schwarzer
DB Netz AG                                                       DB Systel GmbH
                        

Prof. Dr. Uwe Götze                                        Sören Claus
Technische Universität Chemnitz                Smart Rail Connectivity Campus

Wir freuen uns, Sie in Annaberg-Buchholz begrüßen zu dürfen!

Projektaufruf SRCC-Netzwerk

Mit dem durch das BMBF im Rahmen der Förderrichtlinie WIR! (Wandel durch Innovation in der Region) geförderten Gesamtvorhaben Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) wird am Standort Annaberg-Buchholz ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für intelligenten Schienenverkehr (Smart Rail) etabliert. An diesem Zentrum sollen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur digitalisierten, vernetzten, automatisierten und nachhaltigen Mobilität umgesetzt werden.
Den Ausgangspunkt des Vorhabens bildet u. a. die derzeitige Transformation des Mobilitätssektors in Richtung auf intelligente(re) Verkehrssysteme, die von allgemein beobachtbaren Megatrends getrieben wird. Zu den wesentlichen Megatrends zählen u. a. die anhaltenden Steigerungen der Motorisierung und der Logistikverkehrsleistungen durch eine Intensivierung der internationalen Wirtschaftsverflechtungen, der demographische Wandel und die Urbanisierung, veränderte Mobilitäts- und Kommuikationsbedarfe sowie der Klimawandel und die Verknappung natürlicher Ressourcen. Diese Trends wirken sich auf Art und Umfang nachgefragter Verkehrsleistungen aus, so dass neue Herausforderungen insbesondere bezüglich der Effizienz, der Umweltverträglichkeit und der Wirtschaftlichkeit des Verkehrs entstehen. Um diesen Herausforderungen im Bahnverkehr begegnen zu können, liegt der Fokus im Gesamtvorhaben SRCC auf gemeinsamen Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungsarbeiten in den Bereichen des automatisierten Fahrens und intelligent vernetzter Systeme.
Innerhalb des Innovationsfeldes Intelligenter Schienenverkehr wurden folgende Technologiefelder definiert, die neben übergreifenden Mobilitätsthemen die primären Bezugspunkte der am Forschungs- und Entwicklungscampus geplanten Projekte darstellen:
–    Sensorik und Sensordatenverarbeitung,
–    Leit- und Sicherungstechnik,
–    Kommunikationstechnik,
–    Datenanalyse und künstliche Intelligenz,
–    Antriebs- und Energietechnik,
–    neue Materialien, Konstruktions- und Fertigungstechnik,
–    Mensch-Technik-Interaktion.

Aktuell bewirbt sich das WIR!-Bündnis Smart Rail Connectivity Campus für die Fortsetzung der BMBF-Förderung bis ins Jahr 2025. Damit werden bereits jetzt die Weichen für die zukünftigen Projekte am Forschungscampus gestellt.
Vor diesem Hintergrund werden alle Netzwerkpartner des SRCC, die Projektideen im Bereich des Schienenverkehrs oder der Mobilität haben, welche einen klaren Bezug zu einem oder mehreren der oben genannten Technologiefelder aufweisen, aufgerufen, ihre Projektideen in Form von Steckbriefen bis zum 15.08.21 beim Zentrum für Wissens- und Technologietransfer einzureichen (per Mail an: wissenstransfer@tu-chemnitz.de). Über diese auf technologische Innovationen in den Technologiefeldern abzielenden Projekte hinausgehend, können auch Vorhaben entwickelt werden, die gesellschaftliche Innovationen (z. B. Verbesserung der (Technologie-)Akzeptanz, Stärkung der Nachhaltigkeit der Mobilität) fokussieren.
Die Steckbriefe (Umfang max. 2 DIN A4-Seiten) sollten Aussagen zu folgenden Punkten umfassen: Motivation, Projektziele, Projektinhalt, grobe Skizzierung der geplanten Vorgehensweise, (potenzielle) Projektpartner, Laufzeit (frühester Beginn: 07/22) und geplantes Budget. Abgesehen vom eindeutigen Bezug der Projektideen zum Schienenverkehr und zur Mobilität sowie zu den Technologiefeldern gelten die nachfolgenden Rahmenbedingungen:
    –    Ausgestaltung als Verbundprojekte (mindestens 3 Antragsteller),
    –    Beteiligung mindestens zwei regionaler Unternehmen (Raum Chemnitz und Erzgebirge) als Mitantragsteller,
    –    Laufzeit bis zu 24 Monate,
    –    Maximales Projektvolumen 600.000 €.

Für Fragen steht allen Interessenten Dr. Steve Rother (steve.rother@wiwi.tu-chemnitz.de) zur Verfügung. 

Veranstaltungshinweis: Netzwerktreffen

Liebe Partner, Unterstützer und Mitglieder des Smart Rail Connectivity Campus,

nach langer ungewollter Pause, freuen wir uns, Sie am 17.03.2021, von 15:00-16:30 Uhr, zu unserem Netzwerktreffen einzuladen, um Sie über Neuigkeiten des SRCC zu informieren und einen Austausch zu ermöglichen. Leider ist ein Vorort-Termin nicht möglich, sodass wir uns für ein Onlinetreffen entschieden haben. Die Einwahldaten sowie das Programm folgen noch.

Herzliche Grüße
das Team des Smart Rail Connectivity Campus

Erstes Netzwerktreffen innovativer Mobilitätsvorhaben im Erzgebirgskreis und Mittelsachsen

Innovative Mobilitätsprojekte arbeiten zusammen!

Im Rahmen des WIR!-Bündnisses Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) fand am 11. Dezember digital das erste Netzwerktreffen innovativer Mobilitätsvorhaben in Erzgebirgskreis und Mittelsachsen statt. In einer Runde bestehend aus vier regionalen Mobilitätsprojekten wurden die individuellen Herangehensweisen, der Projektstand, die einbezogenen Partner und bereits erzielte Zwischenergebnisse vorgestellt und diskutiert. Beteiligt waren die nachfolgend skizzierten Vorhaben.

Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum

Das vom SRCC (smart-rail.cc) initiierte Projekt „Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum“ wird vom BMBF im Rahmen der WIR-Initiative gefördert und läuft bereits seit Anfang 2020. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Entwicklung eines smarten, multimodalen und vernetzten Mobilitätskonzeptes für einen Mobilitätsraum in der Region Chemnitz-Erzgebirge unter Berücksichtigung und zur Bewältigung bestehender angebotsseitiger, nachfrageseitiger, rechtlicher und technologischer Barrieren. In den zurückliegenden Monaten konnten im Projekt umfangreiche Untersuchungen zur Identifikation entsprechender Barrieren und Mobilitätslücken angestellt werden. In der zweiten Projekthälfte sollen nun Lösungsansätze zur Überwindung dieser Barrieren erarbeitet werden. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der projektbegleitenden Untersuchung und Bewertung der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit alternativer Konzepte.

ERZmobil

In vielen erzgebirgischen Kleinstädten stellt es eine Herausforderung dar, die Ortsteile an den ÖPNV und an die Innenstadt anzubinden. Aus der Bergstadt Zwönitz wurde das Projekt „ERZmobil“ vorgestellt, welches dieser Problematik begegnet. Realisiert wird das Projekt im Zuge des Gesamtvorhabens „Smart Zwönitz“ (smart-zwoenitz.de). Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines On-Demand-Systems für das Erzgebirge. Ziel ist dabei, den Zugang zum bestehenden ÖPNV durch einen digital gemanagten Rufbus (wieder)herzustellen. Dabei werden neben den technischen Maßnahmen, wie der Entwicklung einer App, auch die finanziellen und organisatorischen Hintergründe berücksichtigt. Beispielsweise wird ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt, das auch über den Förderzeitraum hinaus funktionieren soll.

Stollberg macht mobil

Auch in der Nachbarstadt Stollberg wird gerade an Konzepten geforscht, um die Mobilität für die Bevölkerung im ländlichen Raum einfacher zu gestalten und damit auch mobilitätseingeschränkten Personengruppen eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Den Hauptteil des Projektes stellt eine multimodale Mobilitätsplattform dar, in der dem späteren Nutzer verschiedene Mobilitätsoptionen für seine Wege in Stollberg barrierefrei angeboten werden. Den zweiten Fokus des Projektes stellt die stärkere infrastrukturelle Berücksichtigung umweltfreundlicher Mobilitätsformen dar. Es werden operative und strategische Verbesserungen der Fahrrad- und Fußgängerinfrastruktur erarbeitet, umgesetzt und evaluiert.

Mobility 4All

Das vierte Vorhaben, das im Rahmen des Netzwerktreffens vorgestellt wurde, hat seinen regionalen Fokus auf der Hochschulstadt Mittweida und deren Umland. Es ist in das WIR!-Vorhaben „Blockchain-Schaufensterregion Mittweida“ eingeordnet (blockchain.hs-mittweida.de). Die Hochschule Mittweida forscht mit dem Projekt „Mobility 4All – Mobilität weiterdenken in Mittweida“ an einer zukunftsfähigen Mobilität für den ländlichen Raum.  Es wird insbesondere die emissionsfreie Mobilität im Bereich der Sharing-Economy auf Basis der Blockchain-Technologie erforscht und getestet. Dabei nimmt die Region Mittweida die Rolle eines Reallabors für neue multimodale Mobilitätskonzepte ein. Der langfristige Fokus wird auf die automatisierte und bedarfsgerechte Bereitstellung von gemeinsam genutzten Mobilitätsträgern (z.B. (e-)Autos, (e-)Fahrräder (e-)Roller) für Privatpersonen und Unternehmen gelegt. Die Blockchain-Technologie soll einen signifikanten Mehrwert gegenüber den bisher am Markt verfügbaren Mobilitätsplattformen bieten.

In einem vierstündigen Onlinemeeting wurden die Projektansätze vorgestellt, diskutiert, Schnittmengen und Abgrenzungsbereiche erörtert. Damit soll die Basis für ein gemeinsames Vorgehen bei der Weiterentwicklung der derzeitigen Mobilitätskonzepte unter Nutzung von Synergien geschaffen werden –mit dem klaren Ziel, die Mobilität in den jeweiligen Regionen deutlich zu verbessern.

Alle Vertreter der Mobilitätsprojekte waren sich darin einig, dass Insellösungen unbedingt vermieden werden müssen. Einigkeit bestand auch darin, das Cross-Networking-Format eines gemeinsamen Netzwerktreffens zukünftig zu verstetigen und so in einem mindestens halbjährlichen Abstand sich jeweils gegenseitig über aktuelle Entwicklungen, aber auch Herausforderungen zu informieren. Das Netzwerk ist für weitere Projekte offen, die Mitarbeit ist ausdrücklich erwünscht. Interessenten wenden sich bitte an:

Ansprechpartner:

  • Dr. Steve Rother: steve.rother@wirtschaft.tu-chemnitz.de (Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum)
  • Dr. Martin Benedict: m.benedict@zwoenitz.de (Smart Zwönitz)
  • Patrick Roßner: P.Rossner@stollberg-erzgebirge.de (Stollberg macht mobil)
  • Prof. Dr. Alexander Knauer: Alexander.Knauer@hs-mittweida.de (Mobility 4All)