3. SRCC Netzwerktreffen

Am 11.10.2021 fand unser drittes Netzwerktreffen in Annaberg-Buchholz statt. Diesmal mit einer sehr praktischen und anschaulichen Version. Entgegen den bisherigen Veranstaltungen, die eher Tagungscharakter hatten, wurde diesmal eine Exkursion in bereits bestehende und zukünftige  innovative digitale Technik im Bahnbetrieb unternommen. Begonnen wurde diese Zeitreise am Bahnhof Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof, wo bereits die Bauarbeiten zum Campus in vollem Gang sind. Am 07.10.2021 fand das Richtfest statt. Sören Claus und Christian Uhlig erläuterten den Netzwerkpartnern die bereits durchgeführten Arbeiten und gaben einen Ausblick auf das noch Kommende. Gespannt lauschten die Teilnehmer diesen interessanten Ausführungen. Herr Seidel, der letzte Bahnhofsvorsteher dieses ehemaligen Dienstortes, erzählte einige teils amüsante Erlebnisse aus seiner Dienstzeit, die allen auch einen Einblick in eine längst vergangene Zeit eröffnete. Danach stiegen die Gäste in den Zug der Erzgebirgsbahn und fuhren zum Bahnhof Annaberg-Buchholz-Süd. Dort wurden die Teilnehmer von Herrn Lutz Mehlhorn und Michael Freudenberg von der Erzgebirgsbahn sowie von Ralf Müller, Firma Frauscher Sensortechnik, herzlich begrüßt. Die Besucher teilten sich in zwei Gruppen auf und besichtigten das digitale Stellwerk am Bahnhof und den Container der Frauscher Sensortechnik. Ausführlich erläuterten die jeweils verantwortlichen Mitarbeiter die Möglichkeiten dieser innovativen Technik, die teilweise schon im Einsatz ist, aber auch die weiteren Anwendungsmöglichkeiten, die künftig nicht nur die Bahntechnik weiter revolutionieren werden. Mit dem Bus ging es nach viel technischem Input zurück zum Erzhammer nach Annaberg.  Ein kleiner steiler Anstieg musste noch bewältigt werden, dann hatten sich alle eine kleine Stärkung verdient.  Die Gäste erwartete ein feines kleines Büfett mit Leckereien aus der Erzgebirgsregion. Dabei nutzten die Teilnehmer die Zeit für intensive und konstruktive Gespräche. Für alle Partnern war das ein echtes Highlight und sie bedankten sich sehr bei allen Organisatoren für diesen sehr interessanten Nachmittag.    

Kooperartionsbörse Zulieferindustrie Erzgebirge 2021 am 20. Oktober in Zschopau

Kooperationsbörse Zulieferindustrie Erzgebirge 2021 am 20. Oktober in Zschopau

Zur 15. Kooperationsbörse Zulieferindustrie Erzgebirge laden die Veranstalter WFE GmbH, IHK Chemnitz Regionalkammer Erzgebirge, der Erzgebirgskreis und das Regionalmanagement Erzgebirge am 20. Oktober 2021 in die Dreifeldsporthalle des BSZ Zschopau (Johann-Gottlob-Pfaff-Straße 1) ein. Fast 100 Aussteller werden an diesem Tag von 10.00 bis 15.00 Uhr den Zulieferer- und Innovationsstandort Chemnitz-Zwickau-Erzgebirge in seiner ganzen Leistungsfähigkeit einem überregionalen Einkäufer-Publikum präsentieren. Für interessierte Fachbesucher der Kooperationsbörse ist keine Anmeldung erforderlich. Der Eintritt ist zudem kostenfrei. Einlass erfolgt nach den zum Veranstaltungstag geltenden Hygienebedingungen, die kurzfristig wie alle anderen Informationen (Ausstellerliste) zur Veranstaltung unter www.wfe-erzgebirge.de/koop zu finden sind.

Rückblick: Digital Rail Convention 2021

Nächster Halt: Zukunfts-Campus

Annaberg-Buchholz – In der Großen Kreisstadt im Erzgebirge wurde in den vergangenen Tagen einmal mehr die Tradition der Zukunftsentwicklung gepflegt: Das hat die diesjährige Digital Rail Convention 2021 des Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) gezeigt. Erneut fand diese international ausgerichtete Konferenz, diesmal vom 07. September bis 10. September 2021, im Evangelischen Schulzentrum sowie am Bahnhof Süd und Scheibenberg statt. Zum Auftakt wurde jedoch der erste für den Personenverkehr zugelassene batterieelektrische Zug vorgestellt. Auf einer Premierenfahrt von Chemnitz nach Zschopau und zurück wurde demonstriert, wie emissionsneutrale Schienenfahrzeuge die Energiewende mitgestalten können. Der vom Alstom-Konzern entwickelte Zug soll bestehende Dieselflotten auf nichtelektrifizierten Bahnstrecken ablösen und dazu beitragen, die CO2-Emmissionen im Verkehrssektor wesentlich zu reduzieren.

Als international hochkarätig besetzte Fachtagung für Digitalisierung und Mobilität im Bahnverkehr wurde die Rail & Digital Mobility User Conference am Mittwoch, 08. September im Evangelischen Schulzentrum fortgesetzt. In verschiedenen Workstreams wurden unter den internationalen Fachexperten neue Maßstäbe, Ergebnisse und Ansätze in der Forschung zur Mobilität der Zukunft diskutiert. Der SRCC hatte dazu über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 12 themenspezifischen Workshops eingeladen, Themen wie den datengetriebenen Bahnbetrieb, autonome Systeme und künstliche Intelligenz im Bahnverkehr sowie alternative Antriebstechnologien als entscheidenden Faktor einer erfolgreichen Energiewende untereinander zu erörtern. Doch der SRCC schafft es nicht nur, Fachpublikum zu vernetzen, sondern auch direkte Wettbewerbskonkurrenten von der Schiene auf ein Podium zum Austausch zu holen. In einer gemeinsamen Panelrunde haben neben Staatsminister Sebastian Gemkow, Prof. Dr. Uwe Götze (Technische Universität Chemnitz), Prof. Dr.-Ing. Tjark Siefkes (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und Prof. Dr. Corinna Salander (Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung) führende Experten im Bahnverkehr wie Jürgen Schölzel (Siemens Mobility GmbH), Stefan Orlinski (Thales Group) und Dr. Jens Sprotte (Alstom Deutschland GmbH) die Zukunft der Mobilität diskutiert. Dabei waren sich alle Teilnehmenden einig: Für innovative Mobilitätskonzepte und zukunftweisende Forschung müssen alle an einem Strang. Die gemeinsame Botschaft war im Ergebnis dann auch, dass es an der Zeit sei, mit den vorhandenen Ideen in ein effektives Handeln zu kommen. Damit dies nicht durch bürokratische Hürden behindert werde, sei jetzt die Politik gefragt.

Gleichzeitig verkündete der SRCC auf der Konferenz einen neuen Meilenstein für das Forschungsprojekt: Im sogenannten Standortcluster des erst kürzlich gegründeten Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft (DZM) wird der SRCC ein entscheidender Entwicklungsstandort des deutschlandweiten Kooperationsnetzwerkes sein. Das DZM erforscht zukunftsweisende Mobilitätskonzept nicht nur, sondern erprobt sie auch unmittelbar in der Praxis. Den verschiedenen Mobilitätsideen und Forschungsansätzen wird eine zentrale Plattform geboten, mit dem Ziel Deutschland zum führenden Standort für Mobilität der Zukunft zu machen. Dafür stehen für die Jahre 2021 bis 2024 insgesamt 322,55 Millionen Euro für das Vorhaben bereit. Als europaweit einzigartiges Modellprojekt ist der SRCC somit gemeinsam mit der Technischen Universität Chemnitz als Wissenschaftspartner auf dem Weg, die nationale Blaupause für digitalisierte Mobilitätskonzepte der Zukunft zu gestalten.

Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltungsreihe war am Donnerstag, 09. September, der Besuch von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, welcher sich als Schirmherr des DZM vom aktuellen Forschungsstand des Campus SRCC selbst überzeugen wollte.  Mit ihm zusammen besuchte der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, den Unteren Bahnhof in Annaberg-Buchholz, wo der Forschungscampus für Forschung, Entwicklung und Erprobung neuer Innovationen im Schienenverkehr entsteht. Im Anschluss besuchten beide Politiker, anlässlich des gleichzeitig stattfindenden DemoDays, am Bahnhof Süd die Ausstellungstände von Partnern des SRCC und informierten sich über deren Entwicklungen. Abschließend nutzte der Bundesverkehrsminister die Gelegenheit zu einer Fahrt mit dem ersten batterieelektrischen Zug, auf der Strecke von Annaberg-Buchholz nach Cranzahl und konnte so, als zuständiger Fachminister, die neueste Entwicklung alternativer Antriebstechnologien im Schienenverkehr erleben.

Am letzten Tag der Konferenzwoche wurden der fahrerlose Zug Lucy der Thales Group sowie der BEMU, der erste Batterietriebzug, von Alstom der Öffentlichkeit vorgestellt. Insbesondere über 300 Schülerinnen und Schüler nutzten den Tag, um diese Züge zu sehen und sich vor Ort bei den beteiligten Netzwerkpartnern zu informieren. Hiermit sollen auch berufliche Möglichkeiten aufgezeigt und der Strukturwandel in der Region unterstützt werden.

Text: Vanessa Beyer/Arndt Hecker SpinLab

Veranstaltungshinweis

15. September 2021 in Dresden
SET4FUTURE Cross-Industry Lab: Holz trifft Bahntechnik – Vom ältesten Werkstoff zum Hightech-Material im Schienenfahrzeugbau

Die vorherrschenden Werkstoffe im Bahnbau sind Stahl und Faserverbundwerkstoffe. Holz? – diese Zeiten sind längst vorbei! Doch haben wir hier eventuell das berühmte „Brett vor dem Kopf“?! Mittels neuer Berechnungsmethoden und Verfahrenstechnologien werden holzbasierte Hochleistungswerkstoffe entwickelt, die ihren Hauptkonkurrenten in vielerlei Eigenschaften, wie Leichtbaupotenzial, Crash- oder Brandsicherheit, in nichts mehr nachstehen und ganz nebenbei noch die Ökobilanz im Mobilitätssektor verbessern. Im Rahmen dieser Veranstaltung, durchgeführt von den sächsischen Innovationsclustern SET4FUTURE und LignoSax, denken wir das Thema „Holzwerkstoffe im Fahrzeugbau“ neu.
>> Mehr zum Programm und zur Anmeldung

Mitgliedertreffen am 01.07.2021

Am 01.07.2021 konnten wir nach langer Pause endlich das erste Treffen in Präsenz unserer Mitglieder organisieren. Als Veranstaltungsorte dienten uns die wunderschöne Kulisse des Schlosses in Schlettau und die Bahnstrecke zwischen Schlettau und Vejprty.

Nach einer informativen Einführung zum aktuellen Vereinsgeschehen durch den Vereinsvorstand, gab es einen interessanten Vortrag durch Herrn Zimmermann unseres Mitgliedunternehmen LWL Sachsenkabel GmbH. Es war aufschlussreich zu erfahren, welche innovativen Produkte wir in unserer Region fertigen, um den digitalen Fortschritt zu meistern.

Die Lucy von Thales fuhr uns durch Berge und Täler des schönen Erzgebirgskammes. Bei der Fahrt gab es interessante Fakten der Firma Thales, historisches zur Strecke vorgetragen durch Lutz Mehlhorn sowie lustige Anekdoten unseres lieben Mitglieds Dieter Seidel.

Am Bahnhof Schlettau wurden wir nach der Zugfahrt herzlich durch Herrn Meyer und weiteren Mitgliedern des Eisenbahnvereins Schlettau willkommen geheißen und herzhaft verköstigt.

Es war uns eine Freude, unsere Mitglieder, unter Einhaltung der aktuell geltenden Hygienevorschriften, wieder live zu begrüßen und uns mit ihnen auszutauschen.

Zweiter SRCC-Bürgerstammtisch entlang der Strecke des digitalen Testfeldes Erzgebirge

Am 21. Juli 2021 fand im Haus des Gastes “Kaiserhof” in Markersbach der zweite Informationsabend zur Themenreihe “SRCC-Bürgerstammtisch entlang der Strecke des digitalen Testfeldes Erzgebirge” statt. Vertreter der Deutschen Bahn AG, der Digitalen Schiene Deutschland, der Technischen Universität Chemnitz, der DB RegioNetz Erzgebirgsbahn und des SRCC standen für die Fragen der Bürger zur Verfügung.

Zweites Vernetzungstreffen innovativer Mobilitätsprojekte

Zweites Vernetzungstreffen innovativer Mobilitätsprojekte

Am 09. Juli 2021 fand auf gemeinsame Initiative des WIR!-Bündnisses Smart Rail Connectivity Campus (SRCC) und von Smart City Zwönitz das zweite Netzwerktreffen innovativer Mobilitätsvorhaben im Erzgebirgskreis und in Mittelsachsen statt. Neben den vier regionalen Mobilitätsprojekten, welche sich bereits am 11. Dezember 2020 austauschten, vergrößerte sich die Runde um zwei weitere Pro­jekte („Shuttle im Quartier“ und „SteigtUM“) sowie um einen Vertreter der Wirtschaftsförderung Erzgebirge.

In dem fast vierstündigen Präsenztreffen wurden die Projektansätze der neu hinzugekommenen Vorhaben vorgestellt und diskutiert sowie anschließend die aktuellen Arbeitsstände und Herausforderungen der Projekte „Stollberg bewegt“ (vormals „Stollberg macht mobil“), „ERZMobil“, „Mobility4All“ und „Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum“ präsentiert.

Das Vernetzungstreffen dient neben dem Erfahrungsaustausch auch dem Identifizieren von Schnittmengen und Abgrenzungsbereichen, um darauf aufbauend die Basis für ein gemeinsames Vor­gehen bei der Weiterentwicklung der derzeitigen Mobilitätskonzepte zu schaffen und Synergien zu nutzen. Das gemeinschaftliche Ziel und folglich das Ziel jedes einzelnen Vorhabens ist die Verbesserung der regionalen Mobilität.

Grafik: Marco Rehme/OpenStreetMap

Anhand der laufenden Projekte in den Regionen Südwest- und Mittelsachsen wird deutlich, dass sich die Landkarte inno­vativer Mobilitätsprojekte stetig verdichtet und hier ein Keim für intelligente Mobilitätslösungen jenseits der gängigen Konzepte für Großstädte heranwächst. Die Mobilitätsprojekt-Landkarte umfasst die am Ver­netzungstreffen beteiligten, nachfolgend skizzierten Vorhaben, welche im überwiegend ländlich geprägten Raum um Chemnitz herum – sowohl an Bahnachsen angebun­den als auch zwischen diesen befindlich – angesiedelt sind.

Mobility 4All
Nördlich von Chemnitz verläuft eine Bahnachse durch die Stadt Mittweida, wo das Projekt „Mobility4All – Mobilität weiterdenken in Mittweida“ verortet ist. Der regionale Fokus liegt hierbei auf der Hochschulstadt und deren Umland. Das Vorhaben ist in das WIR!-Vorhaben „Blockchain-Schaufensterregion Mittweida“ eingeordnet (blockchain.hs-mittweida.de). Die Hochschule Mittweida forscht mit dem Projekt an einer zukunftsfähigen Mobilität für den ländlichen Raum.  Es wird insbesondere die emissionsfreie Mobilität im Bereich der Sharing-Economy auf Basis der Blockchain-Technologie erforscht und getestet. Dabei nimmt die Region Mittweida die Rolle eines Reallabors für neue multimodale Mobilitätskonzepte ein. Der lang­fristige Fokus wird auf die automatisierte und bedarfsgerechte Bereitstellung von gemeinsam genutzten Mobilitätsträgern (z.B. (e-)Autos, (e-)Fahrräder (e-)Roller) für Privatpersonen und Unternehmen gelegt. Die Blockchain-Technologie soll einen signifikanten Mehrwert gegenüber den bisher am Markt verfügbaren Mobilitätsplattformen bieten.

SteigtUM
An einer weiteren Bahnstrecke befindlich ist die Universitätsstadt Freiberg, in welcher das Projekt „SteigtUM“ angesiedelt ist. Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und verfolgt das Ziel, ein umweltfreundliches urbanes Mobilitätskonzept auf Basis von elektrisch betriebenen Mikromobilen für Kleinstädte zu entwickeln. Das Projekt, mit einer Laufzeit von 12/2019 bis 05/2023, erarbeitet ein Mobilitätssystem, das neben den alltagstauglichen elektrischen Kleinfahrzeugen aus einer autonomen Verleih- und Ladeinfrastruktur und einer universellen Nutzungsschnittstelle besteht. Damit soll einem möglichst brei­ten Kreis an Menschen eine kostengünstige, leicht verfügbare und emissionsfreie Alternative zum PKW angeboten werden. Das System kann sowohl privat als auch gewerblich genutzt werden. Im Anschluss an die nutzerzentrierte Entwicklung wird das Gesamtsystem in einem mehrstufigen Reallabor in der Stadt Freiberg hinsichtlich Funktionalität, Flexibilität, Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit erprobt.

Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum
Das vom SRCC (smart-rail.cc) initiierte Projekt „Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum“ wird vom BMBF im Rahmen der WIR-Initiative gefördert und läuft bereits seit Anfang 2020. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Entwicklung eines smarten, multimodalen und vernetzten Mobilitätskonzeptes für einen Mobilitätsraum in der Region Chemnitz-Erzgebirge unter Berücksichtigung und zur Bewältigung be­stehender angebotsseitiger, nachfrageseitiger, rechtlicher und technologischer Barrieren.

Nach der Identifikation entsprechender Barrieren werden nun Lösungsansätze zu deren Überwindung erarbeitet sowie projektbegleitend die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit der alternativen Kon­zepte untersucht und bewertet. Da der ländliche Raum durch eine geringe Erschließungsqualität des ÖPNV charakterisiert ist – insbesondere zwischen den Hauptverkehrsachsen – wurde der Betrachtungsfokus auf zwei konkretere Mobilitätsräume gelegt:

  • die Gemeinde Gelenau, mit einer für den Erzgebirgsraum typischen, langgezogenen Ortsform, und deren innerörtlichen Erschließung sowie
  • die Flächenkommune Marienberg und die Anbindung der umliegenden Zentren und Umlandkommunen.

Neben dem Projekt „Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum“ nehmen auch das Gesamtvorhaben SRCC mit seiner Teststrecke zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg sowie das „Nachhaltige Elektromobilitätskonzept für Annaberg-Buchholz (NEMAB)“ auf die regionalen Mobilitätsthemen Einfluss.

Shuttle im Quartier (ShiQ)
Wie auch die Gemeinde Gelenau befindet sich Ehrenfriedersdorf zwischen zwei Bahnachsen und steht den Herausforderungen der innerörtlichen Feinerschließung aber auch dem demografischen Wandel gegen­über.  SHIQ erleichtert die Wege für die Bewohner von Ehrenfriedersdorf, die nicht durch den ÖPNV abgedeckt sind. Ein E-Shuttle im und um das Quartier der Wohnungsgenossenschaft „Glück auf“ Ehrenfriedersdorf eG verbindet soziale Assistenzdienstleistungen mit On-Demand-Mobilität. Von Haustür zu Haustür bis zum Supermarkt, Arzt, Rathaus oder Apotheke sollen die Bewohner gefahren werden. Ein Kümmerer an Bord begleitet hilfebedürftige Menschen von der Wohnung in das Shuttle. Der Bewegungsradius von Einwohnern mit eingeschränkter Mobilität wird erhöht, der Individualverkehr für Kurzstrecken wird reduziert und die Lebensqualität im Ort steigt. Neben dem Effekt des stärkeren Teilhabens am gesellschaftlichen Leben für Senioren, hilft es dem Einzelhandel und Dienstleistern vor Ort. In der Folge brauchen Menschen, vor allem an der Grenze der Fahrtüchtigkeit, kein eigenes Auto mehr. Positive Effekte sind die Entlastung von Angehörigen und Pflegepersonal, positive Umwelteffekte und die Einsparung von Parkflächen. Für einen Ort im ländlichen Raum wie Ehrenfriedersdorf bewirkt dieses „SHIQ“-Shuttleangebot steigende (Wohnraum-)Attraktivität und mehr Möglichkeiten, damit die Einwohner länger selbstbestimmt in ihren Wohnungen leben und dennoch am gesellschaftlichen Leben mit Einkaufen, Kultur und Begegnungen teilhaben können. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Zeitraum vom 01.09.2020 – 31.08.2023 gefördert.

ERZmobil
In vielen erzgebirgischen Kleinstädten stellt es eine Herausforderung dar, die Ortsteile an den ÖPNV und an die Innenstadt anzubinden. Aus der Bergstadt Zwönitz wurde der aktuelle Stand des Projekts „ERZmobil“ vorgestellt, welches dieser Problematik begegnet. Realisiert wird das Projekt im Zuge des Gesamtvorhabens „Smart Zwönitz“ (smart-zwoenitz.de). Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung eines On-Demand-Systems für die Stadt Zwönitz und perspektivisch für das ganze Erzgebirge. Ziel ist dabei, den Zugang zum bestehenden ÖPNV durch einen digital gemanagten Rufbus (wieder-)herzustellen. Dabei werden neben den technischen Maßnahmen, wie der Entwicklung einer App, auch die finanziellen und organisatorischen Hintergründe berücksichtigt. Bei­spielsweise wird ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt, das auch über den Förderzeitraum hinaus funktionieren soll. Das Projekt hat in den letzten Wochen die erste Hürde der Beauftragung von Entwicklungsleistungen genommen und wird nun bis Dezember eine erste App entwickeln. Besonders am Herzen liegt dem Projektteam dabei, dass neben der neu entstehenden Verkehrsleistungen auch innovative Technologien in der Region entwickelt werden.

Stollberg bewegt
Auch die Nachbarstadt Stollberg ist unmittelbar an die Bahnachse nach Chemnitz angebunden. Den­noch stellt auch hier die Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt und den ÖPNV eine Problematik dar. Das Vorhaben verfolgt mit dem Betrieb eines Gemeindebusses das Ziel, Mobilität vom motorisierten Indi­vidualverkehr auf umweltfreundliche Verkehrsträger zu übertragen. Hauptzielgruppe sind dabei Menschen unter 18 Jahren und über 75 Jahren. Dies spricht vor allem Menschen an, die selbst nicht (mehr) in Lage sind, ein eigenes Auto zu führen und/oder aktiv die Dienste des ÖPNV mit dessen Haltestellenstruktur in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig werden durch Sammelfahrten von Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Vereins-, Ausflugs- und Transportfahrten Eltern entlastet.

Im Vernetzungsteil der Veranstaltung diskutierten die Vertreter und Vertreterinnen der Projekte über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Projektansätze sowie die Herausforderungen einer bedarfsge­rechten, nachhaltigen und auch intermodalen Mobilität. Einigkeit bestand vor allem darin, dass der gemeinsame Erfahrungsaustausch mit Blick auf die projektspezifischen Herausforderungen und auch Lösungsansätze sowohl sehr ertragreich als auch notwendig ist. Eine Fortführung des Vernetzungs­formates in einem halbjährlichen Turnus wurde gewünscht. Für den Januar 2022 wird das nächste Treffen angesetzt. Das Netzwerk ist für weitere Projekte sowie interessierte Kommunen offen, die Mitarbeit ist ausdrücklich erwünscht.

Ansprechpartner für Interessierte:

  • Dr. Steve Rother: E-Mail steve.rother@wirtschaft.tu-chemnitz.de (Smarte Mobilitätsketten im ländlichen Raum)
  • Dr. Martin Benedict: E-Mail m.benedict@zwoenitz.de (Smart Zwönitz)
  • Patrick Roßner: E-Mail P.Rossner@stollberg-erzgebirge.de (Stollberg bewegt)
  • René Härtel: E-Mail rene.haertel@hs-mittweida.de (Mobility 4All)
  • Konrad Uebel: E-Mail konrad.uebel@freiberg-institut.de (ShiQ)
  • Prof. Dr.-Ing. Jana Kertscher: E-Mail Jana.Kertzscher@et.tu-freiberg.de (SteigtUM)


(Autorin: Julia Döring)

Exklusive Einladung: Digital Rail Convention 2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

unsere Gesellschaft steht am Anfang des Digitalisierungszeitalters und damit ein weiteres Mal vor großen gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Veränderungen. Seit wir weltweit damit begonnen haben, in Industrien oder industriellen Zusammenhängen zu denken, ist der Motor dafür der technologische Fortschritt. Das Ausmaß dieser Veränderungen, die auch Umbrüche mit sich bringen, kann heute niemand allein überblicken. Deshalb haben diese Entwicklungen der Digitalisierung eine gemeinsame DNA: Die Vernetzung, ohne die kein technologischer Fortschritt und keine Digitalisierung gelingen kann. Dies gilt auch für die Digitalisierung im Querschnittsforschungsfeld Mobilität, das durch Interdisziplinarität und Komplexität geprägt ist.
Die Digital Rail Convention vom 07. September bis 10. September 2021 in Annaberg-Buchholz und entlang der Teststrecke der Erzgebirgsbahn ermöglicht Ihnen die Vernetzung im Bereich Digitalisierte Mobilität. In einzigartiger Weise spannt sich hier der Bogen von der Forschung und Lehre zu Entwicklungen und praktischen Anwendungen von Innovationen bis hin zur Begeisterung der Menschen in der Region für innovative Bahntechnologien. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Es erwarten Sie abwechslungsreiche Tage mit dem Fokus auf die Digitalisierung der Bahn mit regem Austausch über Ideen und Anwendungen.
Bringen Sie sich bei einem der bis zu 14 Workstreams mit Ihren Ideen ein und entwickeln Sie mit internationalen Fachexperten in kleinen Teams neue Forschungsprojekte oder markt¬taugliche Ideen. Tauschen Sie sich mit Akteuren und Ausstellern aus. Schauen Sie Forschen¬den über die Schulter und sehen Sie digitale Anwendungen im Bahnsystem in Aktion.
Kommen Sie in unsere schöne Region, die sich mit vielen Innovationen auf dem Weg befindet. Seien Sie dabei, wenn Ideen geboren und Entwicklungen in Kongressatmosphäre auf den Weg gebracht werden.

Lutz Mehlhorn
DB Erzgebirgsbahn

Prof. Dr. Andreas Polze                                   Rolf Schmidt
Hasso Plattner Institut                                   Stadt Annaberg-Buchholz

Dr. Bernd Elsweiler                                         Ingo Schwarzer
DB Netz AG                                                       DB Systel GmbH
                        

Prof. Dr. Uwe Götze                                        Sören Claus
Technische Universität Chemnitz                Smart Rail Connectivity Campus

Wir freuen uns, Sie in Annaberg-Buchholz begrüßen zu dürfen!

Veranstaltungshinweis: INNOCAM.FORUM am 10. Juni

Gerne möchten wir auf das innocam.FORUM am 10. Juni 2021 aufmerksam machen.
Herr Sören Claus wird in der Zeit von
 15:10 – 15:40 Uhr an der Gesprächsrunde “Automatisierte und vernetzte Mobilität auf der Schiene”  teilnehmen.

Zum Format:

Das Kompetenznetzwerk automatisierte und vernetzte Mobilität Nordrhein-Westfalen innocam.NRW ist die zentrale und neutrale Anlaufstelle für alle Akteurinnen und Akteure, die im Bereich der automatisierten und vernetzten Mobilität aktiv sind. Das Projekt wird vom Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.

Am 10. Juni findet das zweite innocam.FORUM des Kompetenznetzwerks statt. Lernen Sie verschiedene Projekte und Akteure aus den unterschiedlichen Kompetenzregionen in NRW kennen, informieren Sie sich zu aktuellen Themenschwerpunkten der automatisierten und vernetzten Mobilität und knüpfen Sie wertvolle Kontakte mit anderen Netzwerkakteuren. Das zweite innocam.FORUM widmet sich der Region Ostwestfalen-Lippe mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf den Verkehrsträger Schiene. Weitere Informationen zur Veranstaltungen und die Anmeldung finden Sie unter: https://www.innocam.nrw/innocam-forum/

Save the date! Digital Rail Convention 2021

Liebe Partner, Unterstützer und Mitglieder des Smart Rail Connectivity Campus, sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, Sie auf ein besonderes Highlight in diesem Jahr aufmerksam zu machen.

Speichern Sie sich den 07.09. bis 10.09.2021 in Ihrem Kalender und freuen Sie sich auf die Digital Rail Convention 2021 in Annaberg-Buchholz.